Bundesminister Dr. Karsten Wildberger: „Gemeinsam mit den Akteuren am Markt wollen wir optimale Rahmenbedingungen für den Übergang zu einem flächendeckenden Glasfasernetz schaffen. Glasfaser zu nutzen, ist eine individuelle Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger. Daher ist es wichtig, sie von den Vorteilen zu überzeugen und Glasfaser zu attraktiven Preisen anzubieten. Denn es ist unser Ziel, doppelte Kosten für den parallelen Betrieb alter und neuer Netze im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher zu vermeiden. Unsere Eckpunkte für die Kupfer-Glas-Migration sind ein Impuls, diesen Prozess zu gestalten und mit allen wichtigen Akteuren zu diskutieren.“
Laut BMDS ist eine zügige Migration zu Glasfaser entscheidend, um die Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der digitalen Infrastruktur in Deutschland zu sichern. Das Ministerium plant daher einen stufenweisen, gebietsbezogenen Übergang anstelle eines bundesweiten Abschaltdatums.
Elementare Punkte des Eckpunktepapiers sind:
- Sicherstellung der Versorgung der Verbraucher*innen zu angemessenen Preisen,
- Erhalt des Wettbewerbsniveaus durch offenen Netzzugang und diskriminierungsfreie Abschaltregeln,
- Schaffung von Transparenz und Planungssicherheit für alle Beteiligten durch frühzeitige Informationen und regulatorische Vorgaben.
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) soll künftig erweiterte Steuerungs- und Kontrollbefugnisse erhalten, um faire Verfahren und einheitliche Abschaltregeln zu gewährleisten. Netzbetreiber sollen ihre Migrationspläne frühzeitig veröffentlichen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.
Die Initiative stößt in der Branche überwiegend auf positive Resonanz. Verbände wie BREKO und VATM begrüßen die stärkere Koordinierung und Transparenz als „wichtiges Signal für Investitionssicherheit und Wettbewerb“. Kritisch angemerkt wird jedoch, dass verbindliche Fristen bislang fehlen.
„Die anstehende Kupfer-Glas-Migration ist ein wichtiges Thema für alle Beteiligten im Breitbandausbau. Entscheidend ist, dass alle relevanten Akteure frühzeitig eingebunden werden, um gemeinsam tragfähige Lösungen für den Übergang zu entwickeln“, erklärt Bastian Hiller, Projektleiter des Breitbandzentrums Niedersachsen-Bremen (BZNB). „Deshalb freuen wir uns besonders, dass Daniel Richter vom BMDS das Eckpunktepapier auf unserem Breitbandgipfel am 3. November 2025 vorstellen und mit Fachleuten diskutieren wird.“
Die Konsultation richtet sich an Telekommunikationsunternehmen, Länder, Kommunen und die interessierte Öffentlichkeit. Bis zum 14. November 2025 können Stellungnahmen und Anregungen eingereicht werden. Anschließend wird die Bundesregierung über die weitere Ausgestaltung des Gesetzgebungsverfahrens entscheiden.
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