Jahresbericht Telekommunikation 2024: Glasfaserausbau und Datenvolumen wachsen – klassische Telefonie rückläufig

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat ihren Jahresbericht 2024 für den Bereich Telekommunikation veröffentlicht. Der Bericht gibt einen umfassenden Überblick über Investitionen, Infrastruktur, Nutzung und Marktveränderungen im deutschen Telekommunikationssektor.

Die Unternehmen der Telekommunikationsbranche haben im Jahr 2024 rund 15,3 Milliarden Euro in Sachanlagen investiert – ein Anstieg um rund drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Schwerpunkte der Investitionen lagen im Ausbau der Glasfaser- und Mobilfunkinfrastruktur.

Glasfaserausbau macht deutliche Fortschritte

Der Glasfaserausbau in Deutschland hat 2024 deutlich zugelegt. Die Zahl der sogenannten „Homes Passed“, also Haushalte, die einerseits mit Glasfaser versorgt sind und andererseits technisch an das Glasfasernetz angebunden werden könnten, ist auf 21,8 Millionen gestiegen – ein Plus von 3,9 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Auch bei den „Homes Connected“-Anschlüssen gab es mit 8,6 Millionen einen spürbaren Zuwachs im Vergleich zu 7,3 Millionen im Jahr 2023.

Rund 5,3 Millionen Glasfaseranschlüsse wurden Ende 2024 aktiv genutzt. Davon entfielen etwa 77 Prozent auf direkte Wohnungsanschlüsse (FttH – Fibre to the Home) und 23 Prozent auf Gebäudeanschlüsse (FttB – Fibre to the Building). Damit lag der Anteil aktiver Glasfaseranschlüsse bei 13,7 Prozent (Vergleich zum Vorjahr: 11,2 Prozent).

Breitbandmarkt: DSL dominiert weiterhin

Insgesamt stieg die Zahl vertraglich gebuchter Breitbandanschlüsse bis Ende 2024 auf rund 38,6 Millionen. 61 Prozent davon basierten auf DSL-Technologien, während 5,3 Millionen auf Glasfaser und 8,5 Millionen auf HFC-Netzen beruhten. Stationäre drahtlose Breitbanddienste spielten mit 0,9 Millionen Anschlüssen eine untergeordnete Rolle. Nach Angaben der BNetzA werden v. a. DSL- und HFC-Anschlüsse zunehmend durch Glasfaser ersetzt.

Klassische Sprachtelefonie weiter rückläufig

Das über Festnetze abgewickelte Gesprächsvolumen ist im Jahr 2024 auf 57 Milliarden Minuten gesunken – ein Rückgang um 11 Prozent. Im Mobilfunk belief sich das Gesprächsvolumen auf 148 Milliarden abgehende Minuten, rund vier Prozent weniger als im Vorjahr. Die sinkende Nutzung klassischer Sprachdienste wird u. a. durch den verstärkten Einsatz von Messenger- und Videokonferenz-Diensten erklärt.

Messenger-Dienste und Videokonferenzen auf dem Vormarsch

Die Zahl der über internetbasierte Kommunikationsdienste geführten Gespräche lag 2024 bei 17,7 Milliarden – ein Anstieg gegenüber 15,8 Milliarden im Jahr 2023. Das Gesprächsvolumen über diese Dienste wuchs auf rund 196,7 Milliarden Minuten. Zudem wurden über 900 Milliarden Sofortnachrichten verschickt. Außerdem hat sich das durchschnittlich genutzte Datenvolumen sowohl in Festnetz- als auch in Mobilfunknetzen erhöht. Der Großteil des mobilen Datenverkehrs wurde über das LTE-Netz abgewickelt (88 Prozent). Der Anteil des 5G-Netzes stieg auf zehn Prozent.

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