Die Studie zeigt, dass sich die Schere zwischen der Verfügbarkeit und der tatsächlichen Nutzung von Glasfaser in den kommenden Jahren weiter öffnen könnte. Viele Internetnutzer*innen sind mit ihrem bestehenden DSL-Anschluss zufrieden und empfinden die höheren Kosten eines Glasfaservertrags als abschreckend. Glasfaseranschlüsse sind im Schnitt 11 Prozent teurer als DSL-Tarife, was für viele Haushalte einen Wechsel unattraktiv macht.
Ein weiterer Hinderungsgrund ist das geringe Bewusstsein für die Vorteile von Glasfaser. Laut der Studie fühlen sich 51 Prozent der Befragten nicht ausreichend über die Technologie informiert, 15 Prozent erkennen keinen Mehrwert für ihren Alltag. Diese Informationslücken tragen dazu bei, dass viele Nutzende weiterhin bei ihrer bisherigen Internetlösung bleiben.
Die Zurückhaltung der Endverbraucher*innen stellt eine Gefahr für die Ausbauziele der Bundesregierung dar. Bis 2030 soll eine flächendeckende Glasfaserversorgung erreicht werden, doch wenn die Anschlusszahlen nicht steigen, droht der Ausbau wirtschaftlich unrentabel zu werden. Bereits für das Jahr 2025 peilt die Bundesregierung eine 50-prozentige Verfügbarkeit an, doch die prognostizierte Nutzung wird dann nur bei 36 Prozent liegen.
Um den Glasfaserausbau voranzutreiben, sei laut Studienautor Marcel Tietjen von BearingPoint eine intensivere Aufklärung und bessere Kommunikation seitens der Anbieter notwendig. Zudem könnte ein verbindliches Abschaltdatum für DSL, wie es in anderen Ländern praktiziert wird, den Übergang beschleunigen. Auch die Preise für Glasfaseranschlüsse könnten durch wachsenden Wettbewerb in Zukunft attraktiver werden.
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