Das Telekommunikationsunternehmen (TKU) „Deutsche Glasfaser“ beabsichtigt in den kommenden Jahren mit eigenen Investitionsmitteln bis zu 20.500 Adressen im Landkreis Osterholz mit Glasfaser-Anschlüssen zu versorgen. Über die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Unternehmen, der Stadt und den kreisangehörigen Gemeinden informierten am 19. Januar 2023 das Breitbandzentrum Niedersachsen-Bremen (BZNB), Deutsche Glasfaser, der Landkreis und die Kommunen.
„Aktuell sind rund 24.000 Adressen von etwa 41.000 Adressen im Landkreis Osterholz noch ohne direkte Glasfaserversorgung“, berichtet Peer Beyersdorff, Geschäftsführer des BZNB. Entsprechend handele es sich hierbei um einen großen Aufschlag: „Es ist das erste flächendeckende Pilotprojekt im eigenwirtschaftlichen Ausbau in Niedersachsen. Außergewöhnlich ist die Größenordnung: 20.500 Adressen entsprechen rund 50 Prozent aller Adressen im Landkreis. Durch die Kooperation profitieren alle Seiten, da das Ziel des flächendeckenden Ausbaus schneller und mit weniger öffentlichen Mitteln erreicht wird“, erklärt er weiter.
Geförderter Ausbau trifft auf eigenwirtschaftlichen Ausbau
Im Landkreis Osterholz hat in den vergangenen Jahren vielerorts auch der geförderte Breitbandausbau stattgefunden, wie Landrat Bernd Lütjen berichtet. „Auch in diesem Jahr schließen wir hier an und werden bis 2025 weitere 1.600 Adressen gefördert ausbauen. Das sind dann Adressen, die so teuer im Anschluss sind, dass Unternehmen hier unseren finanziellen Zuschuss benötigen. Landkreis, Stadt und Gemeinden freuen sich, dass nun zeitgleich auch eigenwirtschaftliche Aktivitäten stattfinden und wir so der Glasfaserversorgung im Landkreis Osterholz gemeinsam einen ordentlichen Schub geben“, so der Landrat weiter.
Insgesamt will die Deutsche Glasfaser einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in die Infrastruktur im Kreisgebiet investieren. „Als Digitalversorger der Regionen konzentrieren wir uns auf die Glasfaserversorgung ländlicher und suburbaner Regionen. Für das Vertrauen in unsere Expertise bedanken wir uns herzlich beim Kreis und bei allen kommunalen Partnern“, sagt Dieter Braetsch von der Deutschen Glasfaser.
Unterstützung der Anwohner*innen ist entscheidend
Das Unternehmen startet ab März mit der Vorvermarktungsphase in den geplanten Ausbaugebieten. Wenn sich mindestens 33 Prozent der Anwohner*innen eines Ausbaugebietes bis zu einem Stichtag für einen Vertrag mit dem Netzanbieter entscheiden, baut Deutsche Glasfaser das Glasfasernetz aus – ohne Ausbaukosten für Kunden und Kommune. „Neben Postwurfsendungen werden wir öffentliche Informationsveranstaltungen machen und auch feste Beratungsstellen installieren. Sobald es losgeht, informieren wir öffentlich gemeinsam mit der Stadt und den Gemeinden“, so Braetsch abschließend.
Landkreis, Stadt und Gemeinden sind zuversichtlich, dass die Nachfragebündelung Erfolg erzielen wird und so gemeinsam ein großer Schritt in Richtung der Digitalisierung gemacht wird. „Es ist im Zusammenspiel mit unserem geförderten Ausbau und anderer eigenwirtschaftlicher Aktivitäten weiterer Telekommunikationsunternehmen eine große Chance, die wir wahrnehmen sollten“, fasst Landrat Bernd Lütjen zusammen, „denn mit der heute beschlossenen Kooperation kommen wir unserem Ziel des flächendeckenden Glasfaserausbaus einen sehr großen Schritt näher. Nur wenige Landkreise in Deutschland erreichen mit ihren Maßnahmen eine Glasfaserversorgung von 91 Prozent! Deshalb ist dieses bedeutende eigenwirtschaftliche Glasfaserausbauprojekt als beispielgebend zu bezeichnen und findet in Zukunft hoffentlich noch viele Nachahmer.“
Die Pressemitteilung vom Landkreis Osterholz und der Deutschen Glasfaser gibt es hier.