Landkreis Emsland: Gewerbegebiete erhalten schnelle Internetverbindung

2. Projektphase: Flächendeckende Glasfaserversorgung für gesamtes Kreisgebiet

Minister Bernd Althusmann übergibt Landrat Marc-André Burgdorf (r.) den Förderbescheid in Höhe von 19,32 Mio. Euro für den weiteren Breitbandausbau.

(v. l.) Stefan Dohler, EWE-Vorstandsvorsitzender, Wirtschaftsminister Bernd Althusmann, Landrat Marc-André Burgdorf, Stefan Molkentin von atene KOM und Bernd Knipper vom Wirtschaftsverband Emsland führen den symbolischen ersten Spatenstich aus. (Fotos Landkreis Emsland)

Meppen/Lorup. Beispielhaft für den Breitbandausbau bei den Gewerbetreibenden im Landkreis Emsland steht die EKS Elektro-Kommunikations-Service GmbH in Lorup. Dort hat am Donnerstag, 13. Januar, Landrat Marc-André Burgdorf den Niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, Dr. Bernd Althusmann, Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzenden der EWE AG, Stefan Molkentin, Regionalleiter Nord atene KOM GmbH, Projektträger des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, sowie Bernd Knipper, Vorstandsmitglied Wirtschaftsverband Emsland, zu einem offiziellen ersten Spatenstich empfangen können. Die Veranstaltung fand Corona gemäß in einem kleinen Rahmen statt.

„Die EKS GmbH steht für die kleinen und mittelständischen Unternehmen im Landkreis Emsland, die durch die nun nach und nach stattfindende Anbindung an das Glasfasernetz ihren Standort stärken bzw. weiter ausbauen können. Insgesamt wird der Wirtschaftsstandort Landkreis Emsland dadurch zunehmend aufgewertet“, erläuterte Burgdorf. Er dankte in diesem Zusammenhang insbesondere Wirtschaftsminister Althusmann für die Zusage der Landesmittel und die Erhöhung der Förderquote auf 25 % für alle Projekte.

Mit Beginn der 2. Projektphase soll die Glasfaserquote im Landkreis Emsland weiter gesteigert werden. Alle noch verbleibenden „weißen Flecken“ (Downstream von weniger als 30 Mbit/s) bei Privathaushalten und in den Gewerbegebieten werden mit leistungsstarken Glasfaseranbindungen versorgt. Bereits Ende des vergangenen Jahres waren die Tiefbauarbeiten für betroffene Privathaushalte gestartet. Jetzt folgen die Anschlussarbeiten für die noch unterversorgten Unternehmen im Landkreis Emsland mit dem Ziel, eine flächendeckende Glasfaserversorgung für den gesamten Landkreis Emsland umzusetzen.

„Eine schnelle Verbindung ins Internet ist für alle Niedersachsen die Eintrittskarte zur digitalen Teilhabe. Insbesondere für Gewerbebetriebe entsteht durch den Zugang zum Glasfasernetz ein klarer Standortvorteil. Deshalb ist es eine außerordentlich gute Nachricht, dass nun die verbliebenen Gewerbebetriebe im Landkreis Emsland an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Wir müssen und wollen eine leistungsfähige und zukunftssichere Breitbandversorgung flächendeckend zur Verfügung zu stellen. Dieses Projekt ist dabei ein Mosaikstein“, betont Minister Althusmann.

„Die Erschließung der Gewerbegebiete mit Glasfaserzugängen bildet die Grundlage dafür, allen Unternehmen eine nachhaltige und zukunftssichere Basis in Bezug auf Innovation, Wettbewerbsfähigkeit sowie dem Erhalt von Arbeitsplätzen zu gewährleisten. Darum fördert der Bund den Ausbau mit Gigabitnetzen, um die digitale Teilhabe sowohl in Stadt und Land als auch für alle Unternehmen sicherzustellen und die Regionen mit ihren individuellen Stärken und Kompetenzen zu unterstützen. Mit dem heutigen ersten Spatenstich für die 2. Projektphase Gewerbegebiete im Emsland erfolgt ein weiterer wichtiger Schritt, um dieses Ziel zu erreichen“, so Molkentin.

Und EWE-Vorstandsvorsitzender Dohler sagt: „Gemeinsam digitalisieren wir den Nordwesten. EWE investiert sehr viel in den Glasfaserausbau, die Kooperation mit den Landkreisen für sehr ländliche Bereiche ergänzt diesen Ausbau ideal, so wie hier im Emsland. Wir freuen uns, dass wir zusammen mit dem Landkreis Emsland weitere Adressen mit einem zukunftssicheren Glasfaserhausanschluss in die Gigabitgesellschaft bringen können“.

Knipper ergänzte, dass der Ausbau des Glasfasernetzes nicht nur die notwendigen Rahmenbedingungen schaffe, sondern auch zur Sicherung und Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Emsland beitrage: „Es hat sich schon oft gezeigt, dass die bisherige Entwicklung unserer Region nicht konservierbar ist, sondern dass wir stetig daran arbeiten müssen.“

Insgesamt handelt es sich um rund 1.200 gewerbliche Adressen, deren Anschluss an gigabitfähige Internetversorgung mit Kosten von rund 16,6 Mio. Euro verbunden ist. Voraussichtlich etwa 163 km zu verbauende Trassenlängen werden in dieser zweiten Projektphase in die Erde gebracht.

Zusammen mit den rund 2.200 Privathaushalten, die für rund 60,1 Mio. Euro an schnelles Internet angeschlossen werden sollen, werden in dieser 2. Projektphase Investitionen in Höhe von insgesamt etwa 76,7 Mio. Euro getätigt. Davon übernimmt der Bund rund 35,6 Mio. Euro und das Land Niedersachsen rund 19,2 Mio. Euro. Weitere 19 Mio. Euro bringt der Landkreis Emsland auf. Der Abschluss der 2. Projektphase ist zum 31. Dezember 2024 vorgesehen.

Bereits in der 1. Projektphase waren rund 14.600 Adressen beim Breitbandausbau berücksichtigt worden. Insgesamt sind dort von 2018 bis 2020 rund 62,7 Mio. Euro in den Ausbau der digitalen Infrastruktur des Landkreises Emsland geflossen.

Im nächsten Schritt erstellt der Landkreis Emsland eine Gigabitstrategie für die Reduzierung der so genannten „grauen Flecken“, also Internetverbindungen mit weniger als 100 Megabit pro Sekunde über vorhandene Kupferkabel, die vollständig durch Glasfaseranbindung ersetzt werden sollen. Diese Maßnahme ist ebenfalls förderfähig. Der Landkreis Emsland ist aktuell dabei, eine Gebietskulisse zu erstellen, damit das Emsland im gesamten Kreisgebiet Glasfasernetz erhält.